Aufstehen, Aufklären, Aufrütteln!

Das Foto zeigt den Ausschnitt eines Haufens von sechs Buttons zum Anstecken mit weißem Hintergrund und schwarzer Druck-Schrift. In der Mitte des Bildes ist ein Button komplett unverdeckt zu sehen. Auf ihm wie auf allen anderen steht in Großbuchstaben OMAS GEGEN RECHTS in drei Zeilen und darunter in Normalschrift Uetersen.
Erkennungsmarke: Außer den Buttons der OMAS GEGEN RECHTS Uetersen gibt es auch schon weiße Warnwesten mit dem Aufdruck. Beides wird am ersten Novemberwochenende in der Öffentlichkeit präsentiert: beim SH-Parteitag der AfD in Henstedt-Ulzburg

OMAS GEGEN RECHTS Uetersen: Erste Gruppe im Kreis PI

Für ein tolerantes Miteinander – gegen Hass und Ausgrenzung: Dafür stehen die OMAS GEGEN RECHTS seit 2017. Als parteiübergreifende Initiative zuerst in Österreich, in der Schweiz, in Norditalien und in immer mehr Orten in Deutschland. Ab sofort auch in Uetersen.

Wir als Ortsverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Uetersen freuen uns riesig und sind stolz, dass es in der Rosenstadt seit dieser Woche eine Gruppe der engagierten Antifaschistinnen 50plus gibt. Die erste im gesamten Kreis Pinneberg!

Am Mittwoch, 16. Oktober gab’s das erste Treffen im Uetersener Restaurant von Stamm. Mit dabei: Mehr als 20 – vor allem, aber eben nicht nur – Frauen, mit oder ohne Enkelkindern. Kommunalpolitiker*innen von SPD und der Wählergemeinschaft BfB. Und eben auch von uns Grünen. Vor allem aber Bürger*innen ohne politisches Amt oder Mandat. Die geballte Zivilgesellschaft aus dem gesamten Kreis – etwa auch aus Pinneberg, Halstenbek, Wedel, Rellingen.

Sie alle eint der Wille, etwas zu tun gegen die Stimmung im Land, die sich immer weiter nach rechtsaußen zu verschieben droht. In den Parlamenten. Aber eben auch am Arbeitsplatz, im Sportverein, bei Familienfeiern, am eigenen Frühstückstisch. Eine wir-gegen-die-Stimmung, die nach Sündenböcken satt nach gemeinsamen Lösungen sucht.

Wie lange wollen wir noch warten? Es ist dringend Zeit, vom Sofa aufzustehen und Gesicht zu zeigen gegen die Normalisierung der Menschenfeindlichkeit!

Initiatorin Jutta-Katharina Bechlem

„Das hatten wir schon einmal vor knapp 100 Jahren. Mit diesem WIR gegen DIE fing es genau so an. Und es ist dringend Zeit, die eigenen Komfortzone zu verlassen, vom Sofa aufzustehen und endlich zu handeln“, ist die Uetersener Initiatorin Jutta-Katharina Bechlem überzeugt.

„Ein Warnschuss war das Geheimtreffen bei Potsdam, ein weiterer die erschreckend hohen Ergebnisse für die AfD bei den Kommunalwahlen im Osten, den Europawahlen und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.“

Bechlem und ihre bisherigen Mitstreiter*innen sind überzeugt: „Der letzte Warnschuss sollte sein, dass die Themen und Positionen dieser in Teilen gesichert rechtsextremen Partei auch von anderen übernommen werden, die damit hoffen, dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen. Das Gegenteil ist der Fall: Die Normalisierung der Menschenfeindlichkeit!“

Jede*r ist jemand. Ein menschliches Wesen. Kein unsichtbarer Teil einer Gruppe, die mit abwertenden Attributen gekennzeichnet wird.

Jutte-Katharina Bechlem

Darum stellt sich die Frage, wie lange wollen wir noch warten wollen. Initiatorin Jutta-Katharina Bechlem: „Wir müssen jetzt gemeinsam Haltung und vor allem Gesicht zeigen. In der Öffentlichkeit genauso wie im persönlichen Umfeld. Uns gegenseitig stärken. Und immer wieder in Gesprächen dafür sensibilisieren, dass jede*r für sich jemand ist: ein menschliches Wesen – und kein Teil einer abzuwertenden Gruppe, etikettiert nach Aussehen, Geschlecht vermeintlicher Herkunft, Hilfsbedürftigkeit, religiöser oder sexueller Orientierung.“

Erste konkrete Ideen und Pläne

Haltung und Gesicht zeigen, in Gesprächen mit den Mitmenschen sensibilisieren: dafür gibt es auch schon Konkrete Ideen.

Infostände auf dem Uetersener Markt, Gratis-Filmvorführungen, etwa von „Schindlers Liste“, „Der Pianist“, „Der Junge im gestreiften Pyjama“, „The Zone of Interest“ oder „Die Ermittlung“, gemeinsame Fahrten zu Demos in ganz Schleswig-Holstein. Auch sehr spontan. Und vor allem die Vernetzung mit anderen Initiativen und Bündnissen gegen Rechtsextremismus.

Für den Jahrestag der Reichprogromnacht am 9. November etwa wollen die OMAS GEGEN RECHTS gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt des SPD Ortsvereins und mit uns Grünen die 19 Stolpersteine putzen, die bereits in Uetersen Dank des Engagements der Geschichtswerkstatt-Aktiven und des Vereins Spurensuche im Kreis Pinneberg e.V. verlegt sind. Denn auch die Erinnerungskultur ist wesentlicher Bestandteil des Engagements der OMAS GEGEN RECHTS. Der Kontakt zur Stelle für Erinnerungskultur beim Kreis Pinneberg ist auch schon hergestellt.

Was es jetzt noch braucht? Jede Menge weiterer Engagierter, die gemeinsam den Hashtags #niewiederistjetzt #keinvergessen und #wirsindmehr mit Leben füllen. Egal, ob Oma, Opa, drumherum oder dazwischen, über oder unter 50 Jahren – alle sind jederzeit herzlich willkommen!

Der Kontakt ist aktuell via E-Mail möglich. Auf Facebook gibt es außerdem eine private Gruppe – einfach Beitritt anfragen.

Die kommenden Treffen der OMAS GEGEN RECHTS sollen an wechselnden Orten im gesamten Kreis Pinneberg stattfinden – das nächste ist für Donnerstag, 14. November , 19 Uhr geplant. Der Ort, genauso wie die Termine für die ersten Infostände und Aktionen werden noch bekanntgegeben.

Weitere Infos zu den OMAS GEGEN RECHTS in Norddeutschland gibt’s unter: www.omasgegenrechts-nord.de

❤️ Danke, dass es euch jetzt hier vor Ort gibt! ❤️

ALERTA, ALTERTA – Omas, die sind härter

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